Mittwoch, 19. Januar 2011

Hilfe, wir halten für "Spinner" die Falschen!

Ein Aufsatz des Mittelschicht Weblogs über Verschwörungstheoretiker und ihre „Antimenge“

Die Gesellschaft ist wohl allgemein nicht fair, aber sie ist auch nicht fair sprachlich! Sie erfindet für bestimmte Menschen, die sie ausgrenzen möchte, Begriffe. Z.B. für die „Nymphomanin“ oder den „Lustgreis“. Einen vergleichbar populären, eindeutigen und ähnlich abwertenden Begriff für aus Lust-, nicht aus Geldinteresse entsprechend vereinigungsfreudige Jungmänner gibt es dagegen bekanntlich, jedenfalls gesellschaftsweit anerkannt, nicht. So ist das Wort „Gigolo“ eher in bestimmten und zwar passenden Szenen üblich, in denen es dann oft gleichzeitig eine eher anerkennende Note hat, erinnert es doch an die noblen Begleitservice-Schönheiten, die früher in Deutschland edle Hotels ihren wohlhabenden Kundinnen an die Hand gaben. Im angelsächsischen Sprachgebrauch dagegen, wird dieses Wort für etwas ganz Anderes gebraucht, namentlich für professionelle und kommerzielle männliche Prostituierte. Das Wort „Satyrisk“, das die griechische Mythologie für solche Männer zu bieten hätte, ist dagegen weitgehend unbekannt, selbst in der Rechtschreibprüfung meines Textverarbeitungsprogramms hier. Und Begriffe, die in Jugendkreisen für solche jungen Männer manchmal Verwendung finden, wie etwa „Stecher“ oder der Name eines bekannten Küchenwerkzeuges, verbietet sich die normale Gesellschaft seit Jahren, wohl nicht ganz zu unrecht, als Unworte, die zu verwenden, der Anstand verbietet.

Die Folge ist: Der aus Lust sich multipel vereinigende Jungmann zählt zu den Normalen, weil es keinen anerkannten Namen für ihn gibt. Denn für das, was normal ist, braucht es in der Sprache keinen besonderen Begriff. MEHR

11 Kommentare:

  1. Ach ja, welches Wort haben die Verschwörungstheoretiker denn für die anderen Menschen. Warum ließ der Artikel das denn offen?

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  2. Nicht jeder der den Ansatz der sogenannten „Verschwörungstheoretiker“ ablehnt, ist ein „Verschwörungsverleugner“. Es genügt doch heute ein einziger Blick in die Politik und die Wirtschaft und es ist klar, welche Geschichten da in endloser Reihe laufen. Welchen Mehrwert hat es denn, für Einzelne dieser Vorgänge konkretere „Theorien“ aufzustellen. Stattdessen sollten wir all unsere Energie dafür verwenden, dass wir die Welt wieder selbst in die Hand nehmen und in unseren ureigenen Interessen der kleinen Leute gestalten. Wir sollten überlegen, wie die Demokratie selbst, so gestaltet werden kann, dass ein Übergehen der Interessen der Mehrheit einfach nicht mehr möglich ist. Sogenannte „Verschwörungstheoretiker“ zeichnen sich doch meiner Meinung nach vor allem dadurch aus, dass sie für das Letztere keinen Plan haben und sich deshalb in immer nutzloserer Weise in die Modellierung von irgendwelchen Theorien hineinsteigern. Neee, Neee, Neee, das kann doch weder als konstruktiv, noch als vorbildhaft angesehen werden!

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  3. @TecHex: Die Verschwörungstheoretiker nennen die Anderen "Sheeple", was von den deutschsprachigen eingedeutscht wurde mit dem Begriff "Schlafschafe".

    http://4.bp.blogspot.com/_MAIDScDNy6I/TU5pWtJhYRI/AAAAAAAAGi0/-4WVwhwAYKc/s1600/SheepleMagazin.JPG

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  4. @Montgomery:
    Selten so gelacht, warum lassen sich diese Anderen, „mit einem einzigen Blick Durchblicker“ denn dann massenweise eine „Klimapanik“ einreden?

    Infolgedessen denken und handeln Menschen wie Du mit falscher Priorität die falschen Dinge und eben nicht das, was auch Du eigentlich für richtig hältst!

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  5. @ Montgomery: „Wir sollten überlegen, wie die Demokratie selbst, so gestaltet werden kann, daß ein Übergehen der Interessen der Mehrheit einfach nicht mehr möglich ist.“

    Sie bestätigen mit diesem Satz die Tatsache, daß die „Interessen der Mehrheit“, wie Sie schreiben, übergangen werden und also: daß die Demokratie nicht existiert; denn „ein Übergehen der Interessen der Mehrheit“, wie Sie schreiben, impliziert, daß die Demokratie nicht existiert. Wir brauchen also gar nicht mehr zu „überlegen, wie die Demokratie ... so gestaltet werden kann, daß ein Übergehen der Interessen der Mehrheit einfach nicht mehr möglich ist“, weil wir das Nichtvorhandene nicht gestalten können. Verstehen Sie den Widerspruch, die Kontradiktion? Logik beachten! Ich hoffe, ich muß das nicht erklären.

    Tatsache ist, daß bei uns gegen die Interessen der Mehrheit geherrscht wird. Also gibt es bei uns keine Demkratie. Bevor wir den zweiten Schritt tun, müssen wir den ersten Schritt tun: bevor wir „überlegen, wie die Demokratie ... gestaltet werden kann“, müssen wir eine Demokratie erst mal haben. Und erst danach können wir sie gestalten. Mit anderen Worten: es wäre bei uns schon viel ereicht, wenn wir eine Demokratie hätten. Und wenn wir sie hätten, dann können wir sie auch gestalten. Aber wir haben sie nicht!

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  6. @ Mittelschicht-Blogger

    Zwei Fragen: 1.) Was versteht Ihr unter „Mittelschicht“? 2.) Wer gehört für Euch zur Mittelschicht?

    Bevor sich eine Mittelschicht etablieren kann, müssen m.E. mehrere Voraussetzungen egeben sein: A) Homogenität des Volkes (Gemeinschaft wie Nation o.ä.); B) Seele („Seelenbild“) des Volkes; C) Geist (Mentalität, „Ursymbol“) des Volkes; D) Infrastruktur; E) Bürgertum; F) Rechtliche Grundlage für eine Marktwirtschaft (Eigentumsgesellschaft u.s.w.).

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  7. Hallo Hubert,

    vielen Dank für Ihre Kommentare und Ihre Gedanken zu Grundlagen einer Mittelschicht-Etablierung.

    Momentan arbeite ich gerade an einer Artikelserie zur Erörterung genau Ihrer Fragen, wer die Mittelschicht denn eigentlich ist, da ich die bisherige vereinfachte Sichtweise dieser Webseite dazu ebenfalls nicht mehr ausreichend finde. Die lautete, dass zur Mittelschicht gehöre, wer sich seinen eigenen Lebensunterhalt durch eigene Arbeit selbst bestreiten kann und muss.

    Im ersten Teil dieser neuen Artikelserie machte ich bereits auch klar, dass eine Definition über das in einer Gesellschaft erzielte Medianeinkommen (wie das DIW das tut) ebenfalls nicht ausreichend ist.

    Um das Ergebnis meiner demnächst hier veröffentlichten Überlegungen ein Stück weit vorweg zu nehmen: Die Frage des Einkommens taugt meiner Ansicht nach nur zur Abgrenzung nach unten. Die Zugehörigkeit zur Oberschicht dagegen sollte man meiner Meinung nach ganz anders charakterisieren.

    Das für die Mittelschichtzugehörigkeit benötigte mindeste Einkommen lässt sich meiner Meinung nach auch nicht als Median oder Durchschnitt bestimmen, sondern an dem tatsächlichen monetären Bedarf, der dazu nötig ist, ein Leben zu führen, das mindestens einem „normalen Lebensstandard“, dem geringsten Lebensstandard, der gemeinhin als ein „gutes Leben“ empfunden wird, entspricht, was natürlich ein Stück weit auch gesellschaftskulturell definiert wird und sich mit der Zeit ebenfalls ändern kann.

    Dazu werden wir in unserem Blog demnächst Begriffe definieren wie „Wohleinkommen“, „Schameinkommen“, „Schmerzeinkommen“ und „Siecheinkommen“ und diese auch monetär für Single- und Familienhaushalte verschiedener Größe beziffern.

    Im Übrigen werden sich damit auch neue Möglichkeiten ergeben, wirtschaftlichen Erfolg eines Landes oder einer Regierung zu ermitteln: Statt Brutosozialprodukt oder mehr oder weniger geschönter Arbeitslosenquote, sollte herangezogen werden, wie viele Menschen in einem Land zu einer Zeit Wohleinkommen erreichen und wie wenige Menschen zu einer Zeit mit Schmerz- und/oder Siecheinkommen auskommen müssen.

    Viele Grüße,

    Knut

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  8. So wie gewisse Voraussetzungen für die Entstehung einer Mittelschicht gegeben sein müssen, so müsen auch gewisse Vorausetzungen für das Vergehen einer Mittelschicht gegeben sein: A) Vernichtung der Homogenität des Volkes (der Gemeinschaft wie Nation o.ä.); B) Vernichtung der Seele des Volkes; C) Vernichtung des Geistes des Volkes; D) Vernichtung der Infrastruktur; E) Vernichtung des Bürgertums; F) Vernichtung der rechtlichen Grundlage für eine Marktwirtschaft (Eigentumsgesellschaft u.s.w.).

    Beginnt der Aufbau der Mittelschicht, beginnt in Reaktion darauf auch schon der Versuch zum Abbau der Mittelschicht. Je näher sich die Mittelschicht am Anfang oder am Ende der Entwicklung befindet, desto schwächer ist sie. In der Frühphase befindet sich die Mittelschicht noch im Aufbau, ist also noch nicht so effizient ausbeutbar, und existieren größtenteils immer noch die alten Herrschaftsformen. In der Spätphase befindet sie sich im Abbau, weil sie wegen ihres angesammelten Kapitals effizient ausbeutbar geworden ist und aufgrund der größtenteils neuen Herrschaftsformen zum Abbau gezwungen wird. Weil also aufgrund von ökonomischen und historischen Bedingungen ein explizit gegen die Mittelschicht gerichtetes Bündnis von Ober- und Unterschicht während der Frühphase ziemlich unwahrscheinlich und während der Spätphase sehr wahrscheinlich ist, ist die Mittelschicht am meisten während der Spätphase gefährdet. Und diese Spätphase ist die Phase der - aus „freiheitlicher Thesis“, die ich auch „Liberalismus“ oder „Kapitalismus“ nenne, und „gleihheitlicher Antithesis“, die ich auch „Egalitarismus“ oder „Kommunismus“ nenne, zusammengesponnenen „brüderlichen (bzw. schwesterlichen!) Synthesis“, die ich auch „Fraternitarismus“ oder „Globalismus“ nenne.

    Daß die Mittelschicht ausgebeutet wird, sobald sie „reif“ dafür geworden ist, und daß auf diese Weise die illusionäre „klassenlose Gesellschaft“, allerdings in Form einer gleich armen Gesellschaft, doch noch wahr werden könnte, würde Marx und Engels vor Neid erblassen lassen, denn die auf den „Klassenkampf“ folgende „Diktatur des Proletariats“ („Prekariats“ würde man heute eher sagen) ist ja schon fast Realität geworden, obwohl oder eher weil die „Egalitaristen“ („Links-Sozialisten, „Kommunisten“, „Feminist(inn)en“ u.s.w.) mit ihrem größten Feind, den „Liberalisten“ („Kapitalisten“, „Individualisten“ u.s.w.), ein Bündnis eingegangen sind (für Marx und Engels war das noch undenkbar), aus dem sie als Sieger hervorgehen wollen - und nur dann nicht werden, wenn die „Liberalisten“, und zwar am besten im Bündnis mit den „Fraternitaristen“ („Rechts-Sozialisten“, „Konservativen“, „Traditionalisten“ u.s.w.), dies verhindern. Wieder gilt: „Gemeinsamer Haß löscht gegenseitige Verachtung aus.“ (Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung, 1933, S. 164), wobei die im Bündnis stehenden Mächtigen nur darauf zu achten haben, daß sie möglichst oft den „Teufel an die Wand malen“. (Vgl. die Verdachts-, Vorwurfs- und Stich[el]wörter: „Nazi“, „Holocaust“, „Rassismus“, „Volksverhetzung“, manchmal reicht sogar auch schon das Erwähnen der Jahreszahlen „1933“ und „1945“). Wenn das heute fast untrennbar scheinende Bündnis zwischen Gleichheitswahnsinnigen und Ichverrückten nicht bald gebrochen wird, dann werden bei uns im Abendland bald die Lichter ausgehen. Ja, dann aber: „Gute Nacht!“.

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  9. Wir haben ein Recht darauf, nicht so sein zu wollen wie die Einwanderer, schon gar nicht als deren Sklaven oder „ungläubige Steuerzahler“. Wenn heute schon an Schulen völlig unschuldige deutsche Kinder von ausländischen Kindern bzw. Kindern mit „Migrationshintergrund“ als „Nazis“ diskriminiert, gehänselt, schikaniert, gemobbt, verprügelt, sexuell mißbraucht und gefoltert werden dürfen, dann frage ich mich, wohin das noch führen wird und warum ausgerechnet deutsche Juden dazu schweigen - vielleicht: weil sie die Zeit zwischen 1933 und 1945 gar nicht erlebt haben, lieber Rache an völlig Unschuldigen nehmen bzw. nehmen lassen und dabei überhaupt nicht merken, daß sie auch dadurch die damaligen Opfer der echten Nazis zumindest symbolisch noch einmal opfern, während sie die heutigen echten Judenfeinde sogar unterstützen. Eines der vielen Probleme der Juden ist, daß sie in ihrer Paranoia überall „Nazis“ wittern, wo gar keine sind, aber da, wo welche sind, keine sehen.

    @ Knut Karnann

    Hallo, Knut, und vielen Dank für Ihre Antwort!

    Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist meine Definition für „Mittelschicht“ in erster Linie am Kulturhistorischen orientiert, denn auch das Einkommen ist nicht ohne das Kulturhistorische richtig zu begreifen. Anders formuliert: Man sollte gewisse Regeln beachten, bevor man an die sehr wichtigen Größen wie Bruttoszialprodukt, Bruttonationaleinkommen u.s.w. herangeht. Ein gutes Beispiel ist auch diejenige Voraussetzung für die Bildung einer Mittelschicht, die ich unter dem Punkt F) genannt habe: Rechtliche Grundlage für eine Marktwirtschaft (Eigentumsgesellschaft u.s.w.). Eine Mittelschicht ist ohne sie nicht zu haben. Nun hat aber für den Fachidioten (!) das Rechliche mit dem Ökonomischen nichts zu tun, und das ist falsch (!). Leider wird dies immer wieder vergessen!

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  10. Ich hätte es auch so sagen können: Vorausetzung für die Vernichtung einer Mittelschicht ist die „Moderne“, wertephilosophisch gesprochen: der Nihilismus.

    Es muß oben ja - genau genommen - zu den „Vorausetzungen für die Vernichtung einer Mittelschicht“ heißen: A) Möglichkeiten zur Vernichtung der Homogenität des Volkes (der Gemeinschaft wie Nation o.ä.); B) Möglichkeiten zur Vernichtung der Seele des Volkes; C) Möglichkeiten zur Vernichtung des Geistes des Volkes; D) Möglichkeiten zur Vernichtung der Infrastruktur; E) Möglichkeiten zur Vernichtung des Bürgertums; F) Möglichkeiten zur Vernichtung der rechtlichen Grundlage für eine Marktwirtschaft (Eigentumsgesellschaft u.s.w.).

    Liebe Grüße

    Hubert

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  11. @ Knut K.

    Folgende Definition:

    Zur Oberschicht gehört, wer de jure Steuern zahlt, aber de facto keine Steuern zahlt; zur Mittelschicht gehört, wer de jure und de facto Steuern zahlt; zur Unterschicht gehört, wer de jure und de facto keine Steuern zahlt.

    Alles klar?

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